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Cashflow

Der Cashflow – eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl

Natürlich möchten sich viele Existenzgründer und Jungunternehmer am liebsten ausschließlich um ihre Produkte und den Service für die Kunden kümmern. Doch dies reicht nicht aus. Denn die Betriebswirtschaft ist ein komplexes Feld. Insbesondere die Finanzwirtschaft bildet eine wichtige Basis für den unternehmerischen Erfolg.

In diesem Zusammenhang gibt es eine ganze Reihe von Kriterien und Zahlen, mit denen die Finanzkraft des Betriebs objektiv gemessen und beurteilt werden sollte. Eine dieser Kennzahlen, die von besonderer Bedeutung sind, ist der sogenannte Cashflow. Dieser Beitrag informiert darüber, was der Cashflow ist, mit welchen Methoden er errechnet werden kann und was er für die Unternehmensanalyse nutzt.

Geldfluss innerhalb einer Periode

Der Cashflow eines Unternehmens wird dadurch definiert, dass man den Geldfluss innerhalb einer bestimmten Abrechnungsperiode misst. Synonyme Bezeichnungen für diese Kennzahl sind auch der Zahlungsstrom beziehungsweise der Kapitalfluss. Sowohl der Geldzufluss als auch der Geldabfluss werden gemessen und einander gegenübergestellt. Wichtig ist es, dass grundsätzlich die Geldbewegungen innerhalb einer bestimmten Periode gemessen werden. Dies ist die Voraussetzung für die Vergleichbarkeit der Kennzahlen über die Jahre hinweg. Wird der Cashflow eines Unternehmens regelmäßig gemessen und auch dessen Entwicklung bewertet, haben die Unternehmer oder Entscheider einen guten Überblick über die Finanzkraft des Betriebs.

Der Cashflow und die Liquidität

Zwischen diesen beiden Begriffen besteht ein enger Zusammenhang. Denn je mehr Umsatz ein Unternehmen in der jeweiligen Abrechnungsperiode erwirtschaften kann, umso besser ist auch das Level des Eigenkapitals. Je mehr Eigenkapital ein Unternehmen selbst generieren kann, umso weniger Fremdkapital muss es aufwenden, um die Betriebsabläufe festigen. Je mehr finanzielle Mittel im Rahmen von Eigenkapital im Unternehmen sind, desto besser ist auch dessen Liquidität. Das bedeutet für den Unternehmer: Je positiver der Cashflow seines Unternehmens gestaltet ist, umso besser ist die Zahlungsfähigkeit des Betriebs und in diesem Kontext natürlich auch dessen Handlungsfähigkeit im Business. Deshalb kommt dieser betriebswirtschaftliche Kennzahl rund um die Finanzwirtschaft des Betriebs eine wirklich wichtige Bedeutung zu.

Den Begriff richtig abgrenzen

Auch wenn der Cashflow eng mit der Liquidität verknüpft ist, darf er dennnoch nicht mit ihr verwechselt werden. Denn er zählt zu den sogenannten Stromgrößen und ist eine Kennzahl, die für eine genau definierte Abrechnungsperiode, in der Regel ein Geschäftsjahr, gilt. Liquidität ist dagegen ein Maß, das taggenau erstellt werden kann. Täglich kann eine Aussage über die Liquidität des Unternehmens getroffen werden. Deswegen ist der Cashflow auch nicht mit dem Gewinn zu verwechseln. Im Rahmen einer Gewinn- und Verlustrechnung werden auch fiktive Werte in die Berechnung integriert. Ein Beispiel dafür sind die Abschreibungen. Da es sich bei diesen jedoch nicht um Zahlungsabflüsse von liquiden Mitteln handelt, sondern um fiktive Berechnungsansätze ohne echte Zahlungen, sind diese im Cashflow natürlich nicht enthalten.

Positive und negative Kennzahl

Wird in einer Abrechnungsperiode ein positiver Wert erwirtschaftet, bedeutet das einen Überschuss. Der Unternehmer kann diesen Überschuss individuell nach dem aktuellen Anforderungsprofil des Unternehmens nutzen, etwa für effiziente Investitionen oder auch die Tilgung von Darlehen. Sollte der Cashflow allerdings negativ ausfallen, ist dies gleichbedeutend mit einem Mittelabfluss. In diesem Kontext verschlechtert sich auch die Liquidität des jeweiligen Unternehmens. Es ist also das A und O, die Ursachen der negativ und Kennzahl genau zu analysieren und Maßnahmen umzusetzen, die die Kennzahl wieder verbessern können.

Den Cashflow richtig berechnen

Bei der Berechnung ist es möglich, die Kennzahl direkt oder indirekt zu ermitteln. Die direkte Variante ist die Differenz aus Einnahmen und Ausgaben innerhalb der gewählten Abrechnungsperiode. Zudem wird auch die indirekte Cashflow Ermittlung eingesetzt, bei der dem Gewinn auch die Abschreibungen und die Rückstellungen des Unternehmens hinzugefügt werden.

Wenn die Rendite des Unternehmens beurteilt werden soll, eignet sich aber die Berechnung aus der laufenden Geschäftstätigkeit heraus. Die so ermittelte Kennzahl ist optimal dazu geeignet, als Renditekennzahl die Effizienz der Unternehmensbereiche abzubilden. Der ROI wird auch als operativer Cashflow bezeichnet.

Die Kennzahlen des Unternehmens Effizienz verbessern

Sollte die Bewertung des Cashflows ungünstig ausfallen, bedeutet das für den Unternehmer und die Entscheider in den relevanten Abteilungen selbstverständlich Handlungsbedarf. Ein Beispiel ist es, die Einkäufe des Unternehmens so zu gestalten, dass sie für aktuelle Produktionen und den jeweiligen Kundenbedarf ausreichen, aber keine umfassenden Investitionen darüber hinaus darstellen. Das alles spart Kosten im Bereich Beschaffung und natürlich auch Herstellungs- und Lagerkosten. Eine moderne Methode, den Cashflow eines Unternehmens zu verbessern, ist das sogenannte Factoring. Forderungen eines Unternehmens, die vom Kunden noch nicht bezahlt sind, werden bei diesem Instrument verkauft. Das bedeutet Kapitalzufluss für das jeweilige Unternehmen und in diesem Kontext natürlich auch eine Verbesserung des Cashflows.

Fazit

Der Cashflow zählt zu den wesentlichen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Seine Berechnung ist ein wertvolles Instrument, einen objektiven Eindruck über die Finanzsituation eines Unternehmens zu erhalten. Intern ermöglicht die Ermittlung der Kennzahl, relevantes Handlungspotential zu eruieren und umzusetzen. Extern, etwa bei Terminen mit Banken und Kapitalanlegern, ist der Return on Investment eine Art des Cashflows, der die Rendite eines Unternehmens nachvollziehbar und kontrollierbar macht.